Die zunehmende Verbreitung von Drohnen im privaten und kommerziellen Bereich bringt neue Herausforderungen mit sich. Als potenzieller Nutzer von Drohnen stehen Sie vor der Aufgabe, sich in einem komplexen Regelwerk zurechtzufinden: Was ist mit Drohnen erlaubt?
Unser Beitrag gibt Ihnen einen fundierten und schnellen Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen beim Einsatz von Drohnen. Sie erfahren, welche Vorschriften zu beachten sind, wo Sie die notwendigen Informationen bei den Behörden finden und warum der Einsatz eines professionellen Drohnenpiloten oft die sicherere und effizientere Lösung ist.
Dieses Wissen wird Ihnen helfen, fundierte Entscheidungen für Ihre Drohnenprojekte zu treffen.
💡 Kurz und knapp, so gehen Sie vor
- Machen Sie sich mit den Grundlagen der EU-Drohnenverordnung und den Pflichten als Drohnenpilot vertraut.
- Prüfen Sie, in welche Betriebskategorie Ihr Drohnenflug fällt.
- Überprüfen Sie den Flugort auf den genannten Onlinekarten, um mögliche GEO-Zonen zu identifizieren.
- Ziehen Sie die Beauftragung eines professionellen Drohnenpiloten in Betracht.
Rechtliche Grundlagen in Europa
Seit dem Ende des Jahres 2020 gilt in der EU (sowie Norwegen, Liechtenstein, Island und der Schweiz) die EU-Drohnenverordnung.
Diese Verordnung beschreibt, unter welchen Bedingungen der Betrieb von Drohnen erlaubt bzw. verboten ist. Alle Mitgliedsstaaten setzen die Vorgaben der Drohnenverordnung in nationales Recht um. Dabei hat jedes Land einen gewissen Spielraum bei der Auslegung einzelner Punkte der Vorgaben, so dass es trotz einheitlicher Regelungen zu Abweichungen von Land zu Land kommen kann. Die Grundlagen sind jedoch überall gleich.
Die vereinfachte Zusammenfassung der EU-Drohnenverordnung sieht wie folgt aus:
- Unterteilung in Betriebskategorien Open, Specific und Certified
- Unterteilung von Drohnen in die Klassen C0-C6
- Flüge in der Open Kategorie mit C0-C4 Drohnen ohne Genehmigung möglich
- Versicherungspflicht für alle Drohnen (egal ob privat oder kommerziell)
- Registrierungspflicht für Drohnenbetreiber
- Kennzeichnungs- und Fernidentifizierungspflicht
Einen umfassenden Artikel zur EU-Drohnenverordnung finden Sie auf unserer Drohnen-Community Seite: Die EU-Drohnenverordnung.
Betriebskategorien
Die Unterteilung in die Betriebskategorien ist das wichtigste Kriterium wenn es um die gesetzlichen Vorgaben für Drohnenflüge geht. Fällt ein Flug in die Open (auch „offene“) Kategorie, ist der Flug ohne behördliche Genehmigung möglich. Diese Betriebskategorie ist für die meisten Drohnenflüge relevant und erstrebenswert, um den bürokratischen Aufwand so gering wie möglich zu halten und Drohnenflüge damit einfach durchzuführen.
Trifft eine oder mehrere Voraussetzungen für den Flug in der Open Kategorie nicht zu (siehe unten), ist die Beantragung einer Betriebsgenehmigung notwendig und der Flug rutscht in die Specific Kategorie.
Die Certified Kategorie nimmt nochmals eine besondere Stellung ein, denn hierrunter fallen Flüge wie Frachtflüge oder Flugtaxis. In diesem Beitrag gehen wir auf diese Kategorie nicht weiter ein, da sie für die Mehrheit der Interessierten Drohnennutzer nicht relevant ist.
Voraussetzungen für den Betrieb in der Offenen Kategorie
Damit Sie Ihre Drohne ohne behördliche Genehmigung fliegen dürfen, müssen alle nachfolgenden Punkte erfüllt sein. Trifft auch nur eine der folgenden Punkte nicht zu, rutscht ihr Drohnenflug in die Specific Kategorie und Sie müssen eine Betriebsgenehmigung beantragen.
- Die Drohne wiegt weniger als 25kg.
- Die maximale Flughöhe beträgt 120m.
- Der Drohnenflug findet in sicherer Entfernung von Menschen und nicht über Menschenansammlungen statt.
- Der Flug findet in ununterbrochenem Sichtkontakt zur Drohne statt. Bei FPV-Flügen muss ein weiterer Beobachter die Drohne stets im Blick haben.
- Es werden keine gefährlichen Güter transportiert.
- Es werden keine Gegenstände von der Drohne abgeworfen.
- Das Mindestalter beträgt in der Regel 16 Jahre (Deutschland, 18 Jahre Österreich), kann aber von den Mitgliedstaaten auf 12 Jahre herabgesetzt werden (siehe lokale Regelungen).
Ausführliche Details zur Open Kategorie, inklusive der darin enthaltenen Unterkategorien A1, A2 und A3 liefert Ihnen unser umfangreicher Beitrag: Die Offene Kategorie für Drohnen einfach erklärt.
Sollte Ihr Flug in die Specific Kategorie fallen, unterstützen wir Sie gerne mit unserer maßgeschneiderten Beratung rund um die Beantragung einer Betriebsgenehmigung. Kontaktieren Sie uns einfach für ein kostenloses und unverbindliches Erstgespräch.
Nationale Gesetze
Es ist wichtig nicht nur die zu Grunde liegende EU Drohnenverordnung zu kennen, sondern auch die nationale Umsetzung dieser Verordnung im eigenen Land.
- In Deutschland findet man diese in der LuftVO.
- Österreich fasst die Gesetze hier zusammen.
- Die Schweiz listet alles wichtige auf dieser Seite auf.
Flugbeschränkungen und GEO-Zones
Die meisten Einschränkungen ergeben sich aus der Lage des gewünschten Flugortes. Die EU-Drohnenverordnung erlaubt es den Mitgliedsstaaten, GEO-Zonen zu definieren, in denen der Flug von Drohnen nur mit Genehmigung möglich ist. Diese Einteilung erfolgt unabhängig von der Betriebskategorie. Fällt ein Flug also in die Kategorie Open, befindet sich aber in einem als GEO-Zone deklarierten Gebiet, ist trotzdem eine Genehmigung erforderlich.
Naheliegende GEO-Zonen sind z.B. Wohngebiete oder Flughäfen. Je nach Land gibt es jedoch eine Vielzahl weiterer Zonen. Diese hier aufzuführen würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Daher wird an dieser Stelle auf interaktive Kartentools verwiesen, mit denen schnell überprüft werden kann, ob der Flugort in einer GEO-Zone liegt.
- Deutschland: https://maptool-dipul.dfs.de/
- Österreich: https://utm.dronespace.at/avm/#p=7.67/47.751/13.23
- Schweiz: https://www.bazl.admin.ch/bazl/de/home/drohnen/general/drone-maps.html
Wichtige Vorschriften für Drohnenpiloten
Neben den Anforderungen an den Drohnenflug werden auch Anforderungen an den Drohnenpiloten bzw. den Drohnenbetreiber gestellt (Was ist der Unterschied?)
Registrierungspflicht
Als Betreiber von Drohnen muss man sich in der EU in den meisten Fällen registrieren. Dies erfolgt je nach Land bei der zuständigen Behörde und ist für die gesamte EU nur einmal notwendig. Wer sich also in Deutschland bereits registriert hat, muss dies bei Flügen in Österreich nicht nochmal machen.
Wann ist die Registrierung notwendig?
- In der offenen Kategorie, wenn die Drohne eine maximale Abflugmasse von 250 Gramm oder mehr hat, oder …
- die Drohne mit Sensoren zur Erfassung personenbezogener Daten (z. B. einer Kamera) ausgestattet ist, sofern es sich nicht um Spielzeug gemäß Richtlinie 2009/4848/EG handelt, oder …
- in der speziellen Kategorie geflogen wird.
Alle Einzelheiten zur Registrierung als Drohnenbetreiber liefert Ihnen erneut unsere Community-Seite: Drohne registrieren: UAS-Betreiberregistrierung.
Versicherungspflicht
Unabhängig davon ob privat oder kommerziell geflogen wird, eine Drohnen-Haftpflichtversicherung ist Pflicht. Einzelheiten sowie Empfehlungen für entsprechende Versicherungen finden Sie in unserem Ratgeber: Drohnen Haftpflichtversicherung Vergleich.
Erforderliche Kenntnisse und Prüfungen
Je nach Drohne und Betriebskategorie ist ein umgangssprachlich als Drohnenführerschein bezeichneter Nachweis notwendig. In der EU gibt es davon mit dem EU-Kompetenznachweis und dem EU-Fernpiloten-Zeugnis zwei entsprechende Nachweise.
Die Einzelheiten dazu finden Sie in unserem Beitrag Drohnenführerschein – Pflichten, Regelungen und Kosten.
Datenschutz und Persönlichkeitsrechte
Beim Einsatz von Drohnen mit Kamerafunktion ist besondere Vorsicht geboten, um nicht gegen Datenschutzbestimmungen und Persönlichkeitsrechte zu verstoßen. Grundsätzlich ist es verboten, Aufnahmen von Personen oder Privatgrundstücken ohne deren Einwilligung zu machen.
Dies gilt auch dann, wenn die Aufnahmen nicht veröffentlicht werden sollen. Besondere Vorsicht ist in Wohngebieten geboten, wo die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass unbeabsichtigt Personen oder private Bereiche gefilmt werden. Professionelle Drohnenpiloten kennen die rechtlichen Grenzen und wissen, wie Aufnahmen datenschutzkonform gestaltet werden können.
Sie holen die notwendigen Genehmigungen ein und achten auf den Schutz der Privatsphäre. Bei Missachtung drohen empfindliche Strafen und zivilrechtliche Konsequenzen.
Für weitere Informationen zum Thema Datenschutz bei Drohneneinsätzen empfehlen wir die Website Dr.Datenschutz mit ausführlichen Informationen zu diesem Thema.
Risiken und Haftung bei unsachgemäßer Nutzung
Der unsachgemäße Betrieb von Drohnen birgt erhebliche Risiken und kann schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Drohnenpiloten haften für Schäden, die durch den Betrieb ihrer Drohne entstehen, unabhängig davon, ob diese fahrlässig oder vorsätzlich verursacht wurden.
Die häufigsten Risiken sind:
- Sachschäden: Kollisionen mit Gebäuden, Fahrzeugen oder anderen Objekten können teure Reparaturen nach sich ziehen.
- Personenschäden: Abstürzende Drohnen oder rotierende Propeller können Verletzungen verursachen, die Schadenersatzforderungen und strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können.
- Verletzung der Privatsphäre: Unerlaubte Aufnahmen von Personen oder Privatgrundstücken können zivil- und strafrechtliche Folgen haben.
- Störung des Flugverkehrs: Das Eindringen in Flugverbotszonen, insbesondere in der Nähe von Flughäfen, kann erhebliche Geld- und Freiheitsstrafen nach sich ziehen.
- Umweltschäden: In Naturschutzgebieten können Drohnen wild lebende Tiere stören und empfindliche Ökosysteme beeinträchtigen.
Bei Verstößen drohen neben zivilrechtlichen Schadensersatzforderungen empfindliche Bußgelder und in schweren Fällen sogar Freiheitsstrafen. Zudem kann die Drohne beschlagnahmt werden.
Um diese Risiken zu minimieren, ist es wichtig, sich strikt an die geltenden Vorschriften zu halten, eine umfassende Haftpflichtversicherung abzuschließen und im Zweifelsfall auf professionelle Drohnenpiloten zurückzugreifen, die über die notwendigen Kenntnisse und Genehmigungen verfügen.
Vorteile professioneller Drohnenpiloten
Wie Sie sehen, erfordert der Betrieb von Drohnen umfassende Rechtskenntnisse, um nicht gegen geltendes Recht zu verstoßen. Ganz zu schweigen von den Kenntnissen, die für den Betrieb der Drohne und den Umgang mit den gewonnenen Daten erforderlich sind. Daher ist die Beauftragung eines professionellen Drohnendienstleisters oft die bessere und einfachere Wahl.
Die Vorteile bei der Beauftragung professionelle Drohnendienstleister:
- Fachwissen und Erfahrung: Professionelle Drohnenpiloten verfügen über das notwendige Fachwissen zum Betrieb von Drohnen und können auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Dadurch sind sie in der Lage, die Machbarkeit eines Projektes schnell und zuverlässig einzuschätzen und den Drohnenflug effizient durchzuführen.
- Aktuelle Kenntnis der Rechtslage: Durch die Kenntnis der aktuellen Rechtslage haben Sie mit einem professionellen Drohnenpiloten die Gewissheit, dass der Drohnenflug rechtskonform durchgeführt wird. Denn Gesetze ändern sich im Laufe der Zeit, sodass es unerlässlich ist, sich in diesem Bereich stets auf dem Laufenden zu halten.
- Professionelle Ausrüstung: Spezialisierte Drohnenpiloten verfügen über die notwendige Ausrüstung für Ihr Projekt. Nicht jede Drohne eignet sich für alle Arten von Aufnahmen und die entsprechende Ausrüstung kann teuer in der Anschaffung sein. Daher ist es oft deutlich günstiger, einen professionellen Drohnenpiloten mit entsprechender Ausrüstung zu beauftragen.
- Qualität der Ergebnisse: Natürlich kann man von einem professionellen Drohnenpiloten qualitativ hochwertige Ergebnisse erwarten, zu denen man selbst am Anfang wahrscheinlich nicht in der Lage wäre.
Checkliste für die Beauftragung eines Drohnenpiloten
- Qualifikationen und Zertifizierungen
- Gültige Drohnenführerscheine (EU-Drohnenführerschein A1/A3, ggf. A2)
- Zusätzliche Qualifikationen für spezielle Einsätze
- Nachweis regelmäßiger Fortbildungen
- Erfahrung und Referenzen
- Kundenreferenzen einholen
- Branchenerfahrung für spezifische Einsätze
- Versicherungsschutz
- Gültige Haftpflichtversicherung für Drohneneinsätze
- Technische Ausstattung
- Geeignete Drohnen für den geplanten Einsatz
- Rechtliche Aspekte
- Kenntnis aktueller Drohnengesetze und -verordnungen
- Fähigkeit, notwendige Genehmigungen einzuholen
- Bereitschaft zur Einhaltung von Datenschutzrichtlinien
- Kommunikation und Planung
- Detaillierte Einsatzbesprechung und Risikoanalyse
- Klare Vereinbarungen über Lieferformate und Fristen
- Notfallplan für unvorhergesehene Situationen
- Preisstruktur und Vertragsbedingungen
- Transparente Kostenaufstellung
- Klare Vertragsbedingungen inkl. Haftungsregelungen
- Vereinbarungen über eventuelle Nachbearbeitungen
- Flexibilität und Kundenservice
- Bereitschaft zur Anpassung an spezifische Anforderungen
- Erreichbarkeit und Kommunikationsbereitschaft
- Optionen für Nachbesprechungen und Feedback
Mit unserer Plattform erhalten Sie das ideale kostenlose Werkzeug für die einfache und schnelle Suche nach geeigneten Drohnenpiloten.
Wir Prüfen Drohnenpiloten vorab und nehmen Ihnen daher bereits eine Vielzahl der Punkte aus der Checkliste ab. Dabei liefert Ihnen unsere Lösung noch folgende Vorteile:
- Anbietervergleich auf Basis von Qualifikation, Referenzen, Zertifizierungen und Preis.
- Effiziente und transparente Buchung von professionellen Drohnendienstleistungen
- Sichere Kommunikation und Bereitstellung von Daten, Dokumenten und produzierten Bild- und Videodateien
- Rechtssichere Flugdurchführung auf Grundlage der aktuellen Gesetzeslage inklusiver aller notwendiger Genehmigungen
Starten Sie jetzt mit der kostenlosen Suche nach einem Drohnenpiloten für Ihr Projekt.
Zusammenfassung
Der Einsatz von Drohnen eröffnet vielfältige Möglichkeiten, bringt aber auch komplexe rechtliche Anforderungen mit sich. Die EU-Drohnenverordnung und nationale Gesetze bilden einen umfassenden Rahmen, der Betriebskategorien, Flugbeschränkungen und Pflichten für Drohnenbetreiber definiert. Die Einhaltung von Registrierungs- und Versicherungspflichten sowie die Aneignung notwendiger Kenntnisse sind von zentraler Bedeutung. Datenschutz und Persönlichkeitsrechte erfordern besondere Aufmerksamkeit, da Verstöße erhebliche rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können.
Angesichts dieser Komplexität bietet der Einsatz professioneller Drohnenpiloten oft erhebliche Vorteile. Ihr Fachwissen, ihre Erfahrung und ihre Kenntnis der aktuellen Rechtslage gewährleisten eine sichere und effiziente Durchführung von Drohnenprojekten. Zudem verfügen sie über professionelles Equipment und liefern qualitativ hochwertige Ergebnisse. Bei der Auswahl eines Drohnenpiloten sollten Qualifikation, Erfahrung und rechtliche Kompetenz im Vordergrund stehen.
Letztlich ermöglicht die sorgfältige Einhaltung der Vorschriften in Kombination mit professioneller Unterstützung einen rechtskonformen und effektiven Einsatz der Drohnentechnologie. Dies minimiert Risiken und maximiert den Nutzen für Ihre Projekte, sei es im privaten oder kommerziellen Bereich. Die Zukunft der Drohnentechnologie liegt im verantwortungsvollen und sachkundigen Einsatz unter Berücksichtigung aller rechtlichen und sicherheitsrelevanten Aspekte.