Hast du dich schon einmal gefragt, wie deine Drohnen auch nach Jahren noch fliegen kann als wäre sie neu? Das Geheimnis liegt in der richtigen Pflege und Wartung.
Warum Wartung und Pflege so wichtig sind
Ob Hobbyflieger oder professioneller Drohnenpilot – die Zuverlässigkeit deiner Drohne hängt entscheidend von ihrem Zustand ab. Verschmutzungen, defekte Propeller oder veraltete Firmware können schnell zu Fehlfunktionen oder gar Abstürzen führen. Doch oft wird die Wartung und Pflege vernachlässigt. Mit den richtigen Methoden kann die Wartung deiner Drohne jedoch überraschend einfach sein. Schon wenige Minuten vor und nach dem Flug genügen, um deine Drohne langfristig in Topform zu halten.
Unsere praxiserprobten Tipps und eine übersichtliche Checkliste helfen dir, deine Drohne effizient zu warten und ihre Lebensdauer zu verlängern. Erfahre in diesem Artikel, wie du mit minimalem Aufwand maximale Ergebnisse erzielst und deine Drohne immer in Topform hältst.
Anmerkung: Dieser Artikel richtet sich vor allem an Anfänger und konzentriert sich daher auf populäre Drohnen von DJI, Autel Robotics, Parrot oder skydio. Selbstgebaute Drohnen oder spezielle Drohnen für den industriellen Einsatz erfordern in der Regel eine umfangreichere Wartung.
Inspektion der Drohne
Schon nach dem Kauf der Drohne solltet ihr diese auf mögliche Schäden hin untersuchen. Stellt ihr einen Defekt fest, kontaktiert gleich den Support des Herstellers.
Vor jedem Flug und in regelmäßigen Abständen solltest du deine Drohne genauer inspizieren. Achte dabei nicht nur auf Verschmutzungen, sondern auch auf Defekte an der Drohne oder Verschleiß an beweglichen Teilen wie dem Gimbal oder den Propellern. Führe auch einen Funktionstest durch und achte darauf, ob sich die Drohne auffällig verhält. Viele Drohnen durchlaufen nach dem Einschalten eine Selbstdiagnose. Diese gibt Aufschluss über mögliche Fehler. Sowohl an Hard- als auch Software.
Dabei kannst du auf folgende Punkte achten:
- Propeller: Sind sie unbeschädigt und richtig montiert?
- Motoren: Drehen sie frei und ohne Widerstand?
- Gimbal: Funktioniert die Stabilisierung wie gewohnt?
- Kamera: Arbeitet der Autofokus einwandfrei, sind keine Flecken auf der Linse?
- Selbstdiagnose: Läuft der interne Systemcheck (z. B. bei DJI) fehlerfrei durch?
Eine nützliche Checkliste mit Informationen die vor jedem Drohnenflug wichtig sind, findet ihr hier bei uns als Download.
Werden Fehler gemeldet, kannst du anhand der Fehlermeldungen versuchen diese zu beheben. Solltest du keine Informationen zu einer Fehlermeldung erhalten, kannst du auch in der Drohnen-Community nachfragen.
Achte auch darauf, dass keine Fremdkörper oder Schmutzpartikel in den Motoren, Lüftungsschlitzen oder Sensoren stecken. Eine gründliche Inspektion vor und nach dem Flug beugt größeren Schäden zuverlässig vor.
Überprüfe auch den Zustand der Akkus. Je nach Alter können sie an Leistung verlieren oder beschädigt werden. Prüfe daher, ob die Akkus richtig geladen werden können und ob sie noch genügend Kapazität haben. Ersetze sie im Zweifelsfall.
Firmware-Aktualisierungen
Im Rahmen der Inspektion kann auch gleich geprüft werden, ob Firmware- und App-Updates vorhanden sind. Grundsätzlich empfiehlt es sich, immer die neueste Version der Drohnensoftware zu verwenden, da diese oft bekannte Probleme behebt oder neue Funktionen hinzufügt. Die Installation der Updates ist je nach Drohne unterschiedlich, in der Regel aber selbsterklärend. In unseren Ratgebern findest du die eine oder andere Anleitung für beliebte Drohnenmodelle.
Grundsätzlich ist es immer ratsam, vor der Inbetriebnahme seiner Drohne einen Blick in das dazugehörige Handbuch zu werfen. Die meisten Hersteller liefern hier eine Vielzahl an nützlicher Informationen, nicht nur zum Betrieb der Drohne oder zum Durchführen von Updates sondern auch zur Wartung und Pflege.

Kalibrierung
Von Zeit zu Zeit kann es notwendig sein, die Drohne neu zu kalibrieren. Dies betrifft in der Regel zwei Komponenten: die IMU und das Gimbal.
Das IMU (Inertial Measurement Unit) ist ein System, dass mehrere Sensoren vereint und in der Regel Daten wie beispielsweise die Geschwindigkeit, Beschleunigung, Lage, etc. der Drohne erfasst. Es ist somit eine zentrale Einheit für die Flugsicherheit der Drohne und essentiell für die einwandfreie Steuerung. Durch die Kalibrierung wird die IMU wieder korrekt ausgerichtet, damit die Sensoren basierend auf den aktuellen Umgebungswerten richtig arbeiten.
Das Gimbal hält die Kamera der Drohne und sorgt für eine flüssige Aufnahme und die richtige Ausrichtung der Kamera. Von Zeit zu Zeit kann sich das Gimbal verstellen, so dass z.B. die „0-Position“ nicht mehr korrekt ist und ein schiefes Bild entsteht. Durch die Kalibrierung wird das Gimbal wieder korrekt ausgerichtet.
Reinigung der Drohne
Der nächste Schritt bei der ordnungsgemäßen Pflege und Wartung einer Drohne ist die regelmäßige Reinigung der Drohne. Dazu haben wir bereits einen separaten Artikel verfasst (Drohne reinigen – So reinigst du deine Drohne richtig).
Zusammengefasst solltest du bei der Reinigung auf folgende Punkte achten:
- Reinigung der Kamera: Die Kamera der Drohne kann einfach und sicher mit Objektivreinigungsset gereinigt werden. Diese haben eine Seite mit einer feinen Bürste und eine Seite mit einer samtigen Oberfläche. Damit lassen sich Verschmutzungen und Fingerabdrücke von der Kamera entfernen.
- Reinigung des Gehäuses: Hier ist auf Verschmutzung der Sensoren oder auch der Lüftungsschlitze zu achten. Zur Reinigung eignen sich hier Mittel wie Druckluftspray sowie Mikrofasertücher, ggf. mit etwas Glasreiniger.
- Reinigung der Motoren: Auch hier kann das Druckluftspray verwendet werden. Entferne die Propeller von der Drohne und reinige das Innere des Motors mit dem Druckluftspray, um Verschmutzungen zu entfernen. Beachte, dass beim Sprühen etwas Feuchtigkeit austreten kann.
- Reinigung der Sensoren: Sei hier besonders vorsichtig – bei hartnäckigen Verschmutzungen lieber mit einem trockenen Wattestäbchen arbeiten.
Austausch von Verschleißteilen
Wenn du Beschädigungen an Verschleißteilen feststellst, tausche sie sicherheitshalber aus. Propeller sind in der Regel preiswert und können leicht ausgetauscht werden.
Der Austausch der Motoren sollte dem Hersteller oder Fachwerkstätten überlassen werden, wenn man damit nicht vertraut ist. Wir empfehlen Anfängern nicht, die Drohne selbst zu öffnen.
Transport der Drohne
Die Drohne sollte immer in einer dafür vorgesehenen Tasche, einem Koffer oder einem Rucksack transportiert werden.

Vor dem Transport solltet ihr sowohl die Akkus als auch die Propeller der Drohne entfernen und separat verstauen, um Defekte an beiden Sachen vorzubeugen. Zusätzlich sollte, wenn vorhanden, eine Gimbal-Klammer angebracht werden. Das verhindert das unkontrollierte Wackeln des Gimbals beim Transport.
Hersteller wie beispielsweise DJI empfehlen den Kompass der Drohne neu zu kalibrieren, wenn ihr die Drohne über eine lange Distanz transportiert. Einen genauen Richtwert gibt es hier nicht. Wir würden die Neukalibrierungen ab Strecken von +50km empfehlen um auf der sicheren Seite zu sein.
Wartung und Pflege der Drohnen-Akkus
Ein wichtiger Teil der Drohnenpflege hat auch mit der Wartung der Akkus zu tun. Damit diese lange genug ihre volle Kapazität nutzen können, sollten einige Punkte beachtet werden.
Grundsätzlich sollten immer nur Original Akkus der Hersteller verwendet werden. Finger weg von billigen Imitaten!
Beim Drohnenflug sollte man immer nur auf vollgeladene Akkus zurückgreifen. Deswegen und auch aus Gründen der Langlebigkeit der Akkus solltest du sie regelmäßig aufladen, auch wenn du sie nicht vor hast in den darauffolgenden Tagen zu benutzen.
Beim Aufladen der Akkus sollte man darauf achten, diese immer voll zu laden und das Ladekabel nach dem Vollladen gleich zu entfernen.
Die Drohnen-Akkus sollten keinen extremen Temperaturen ausgesetzt werden. Hinweise zur Betriebs- und Ladetemperatur liefert das Handbuch der Drohne. Selbstverständlich sollten die Akkus und die gesamte Drohne von Wasser ferntgehalten werden. Drohnen sind in der Regel nicht wasserdicht.
Wird die Drohne für längere Zeit gelagert, sollten die Akkus nicht vollständig geladen verstaut werden. Entlade den Akku deiner Drohne auf einen Wert von unter 60% – 40%. Das schont die Akkus während einer langen Lagerung.
Die Akkus sollten aber mindestens alle drei Monate vollgeladen und wieder entladen werden. Auch das ist für die Langlebigkeit der Akkus sehr wichtig.
Weitere Tipps zum Entladen und Lagern der Akkus haben wir im Artikel DJI Akkus entladen aufgeschrieben.
Wenn du mit deiner Drohne vereisen möchtest, haben wir dir Tipps und Tricks im verlinkten Artikel zusammengetragen.
Weitere nützliche Tipps liefert beispielsweise DJI selbst in einem entsprechenden Blogbeitrag*.
Was kostet die Wartung und Pflege einer Drohne?
Wie bereits in den vorangegangenen Abschnitten erwähnt, sind die Kosten für die Wartung und Instandhaltung von Consumer- und Prosumer-Drohnen gering. Ein wenig Reinigungsmittel, ab und zu ein paar neue Propeller. Solange keine größeren Defekte auftreten, ist der finanzielle Aspekt zu vernachlässigen.
Die richtige Wartung und Pflege deiner Drohne kostet immer etwas Zeit, die du dir aber auf jeden Fall nehmen solltest. Mach es dir zur Routine, vor und nach den Flügen die wichtigsten Komponenten deiner Drohne zu überprüfen, sie regelmäßig zu reinigen und auf dem neuesten Stand zu halten. Nimm dir zusätzlich regelmäßig Zeit für einen großen Check und teste alles noch einmal.
Das mag auf den ersten Blick lästig erscheinen, hilft aber die Lebensdauer der Drohne zu verlängern und sorgt für möglichst sichere Drohnenflüge.
Spezielle Wartungsangebote
Viele Drohnenshops bieten einen kostenpflichtigen Wartungsservice für deine Drohne an. Ob du diesen Service in Anspruch nehmen möchtest, liegt ganz bei dir. Bekannte und zuverlässige Shops werden sicher gute Arbeit leisten. Aber ob das bei den Preisen wirklich nötig ist? Mach dich lieber selbst mit deiner Technik vertraut und lerne, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Bonus: Checkliste für die Wartung und Pflege von Drohnen
Für die Wartung und Pflege deiner Drohne kannst du die folgende Checkliste verwenden. So gehst du auf Nummer sicher und vergisst nichts Wichtiges.
Tipp: Für alle, die es gerne genau haben. Trage deine Wartungsarbeiten regelmäßig in eine einfache Liste ein. So weißt du immer, wann du was überprüft hast und kannst im Fall der Fälle nachweisen, dass du deine Drohne immer gut gewartet hast.
Zusammenfassung
Die richtige Pflege und Wartung deiner Drohne ist entscheidend für ihre Langlebigkeit und zuverlässige Leistung. Regelmäßige Reinigung, sorgfältige Inspektion und rechtzeitige Firmware-Updates bilden die Grundlage einer effektiven Drohnenwartung.
Besonders wichtig sind die Reinigung von Kamera, Gehäuse und Motoren sowie die regelmäßige Überprüfung aller Funktionen. Kalibrierungen der IMU und des Gimbals können notwendig sein, um die Präzision der Drohne zu erhalten. Auch der Austausch von Verschleißteilen wie Propellern sollte nicht vernachlässigt werden.
Obwohl die Kosten für die Wartung von Hobbydrohnen in der Regel gering sind, sollte der Zeitaufwand nicht unterschätzt werden. Dieser Aufwand lohnt sich jedoch, da er die Sicherheit erhöht und die Lebensdauer der Drohne verlängert. Obwohl professionelle Wartungsdienste verfügbar sind, möchten wir dich ermutigen, dich mit deiner Drohne vertraut zu machen und Wartungsarbeiten selbst durchzuführen.
Mit unserer Checkliste und der Empfehlung, ein Wartungsprotokoll zu führen, hast du alle Werkzeuge in der Hand, um deine Drohne in Topform zu halten und viele erfolgreiche Flüge zu genießen.


19.11.2025 //
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